Schönes Mauretanien!

Kinder, Steine, weiterhin viel Sand, Pisten, maskierte Soldaten, grandiose Landschaften,  langer Zug, harte Nacht.
Von Boujdur ging es nun weiter Richtung Mauretanien mit einem kleinen Abstecher nach Dakhla.

Auf der meist eintönigen Wüstenstraße schafften wir es doch hin und wieder, den weiterhin sehr netten Marokkanischen Polizisten und Soldaten doch zu entwischen und an wunderschönen Orten unser Zelt aufzuschlagen.

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An einem Tag wurden wir sogar von Saharis zum Essen eingeladen, die einfach neben der Straße ihre Zelte aufgeschlagen hatten.

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Sehr nette und gastfreundliche Menschen!  Sie erzählten uns davon, dass der Tag kommen wird, an dem Marokko die Westsahara wieder verlassen wird, weil sie nicht die rechtmäßigen Besitzer seien.

Komisches Gefühl, wenn man dann durch Daklah fährt und abends den König leuchtend umrandet mit den Umrissen von Marokko inklusive der Westsahara im Hintergrund, groß abgebildet sieht.

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Naja, irgendwann gelangten wir dann an der Mauretanischen Grenze an, von der wir von vornherein wussten, dass sie aufregend werden würde. Um zum Mauretanischen Grenzposten zu gelangen, muss man sich erst von der Marokkanischen Polizei ausstempeln lassen und dann einen 4 km breiten, mit Mienen übersäten Streifen Niemandsland durchqueren.
Mit dieser spektakulären Vorinformation durchquerten wir die Zone und bekamen sogar noch mehr zu sehen. Nach 2 km endete die asphaltierte Straße und wurde ein kurviges Geschlängel auf einer sehr schlechten Piste. Dort standen sich Marokkanische Sicherheitskräfte und Polisario gegenüber, während genau in der Mitte auf einen kleinen Hügel zwei Fahrzeuge der UN standen, die die ganze Situation beobachteten. Total überrascht waren wir dann, als ein Polisario mit einem breiten Grinsen aus seinem Pickup sprang und uns mit seinem Smartphone filmte, skurrile Situation.
Später fanden wir heraus, dass ein Teil des Grenzstreifens unter Kontrolle der Polisario steht.

An der  Grenze angekommen, merkten wir schnell: Mauretanien ist anders als Marokko, kein geschniegeltes Grenzpersonal, sondern Soldaten, die zwar alle die mehr oder weniger gleiche Uniform anhatten, aber durch unterschiedliche Accessoires wie z.B farbige Sonnenbrillen oder sehr individuell gebundene Turbane, ihren ganz eigenen Charme besaßen.

Auf der weiteren Fahrt nach Nouadhibou erlebten wir weiterhin viele von diesen individuell gekleideten Sicherheitskräften, die am Straßenrand in einer meist sehr heruntergekommenen Hütte auf uns wartenden. Wir müssen immer eine Kopie unseres Personalausweises abgeben und sagen wohin wir fahren.

Auffällig war auch, dass es sehr häufig am Straßenrand Autowracks zu bewundern gab,  die uns einmal eine spaßige Pause bereitet haben.

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Nach einer Nacht in  Nouadhibou, sind wir zur einzigen Zugstrecke des Landes gefahren, die an der Stadt entlangführt, um den Zug nach Choum zu nehmen.

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Dieser Zug soll der längste der Welt sein und transportiert Eisenerz aus den Tiefen der Sahara zum Verschiffen ans Meer.

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Man kann umsonst in den leeren Waggons mitfahren, was wir auch taten.
Eine sehr laute und staubige Nacht folgte, in der es uns sehr schwer fiel zu schlafen.

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Aber das Gefühl morgens aufzuwachen und in einem Güterzug zu sitzen, der gerade durch die Sahara fährt, war einfach einzigartig!

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In Choum konnten wir dann im Garten der Polizei schlafen, bevor wir begleitet von einer Traube aus Kindern, uns den Ort angeschaut haben.

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Am nächsten Tag fuhren wir  dann ca. 50 km Piste und 60 km Straße
nach Atar. Vorbei an Wunderschönen Wüstenlandschaften, in denen es immer wieder erstaunlich viel Grün zu sehen gab.

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Nun sind wir auf einem sehr schönen Campingplatz in Atar (Bab Sahara), wo wir uns zwei Pausentage gönnen, bevor es über Nuackschott in den Senegal geht.

Zwischenstand: Ich bin dabei das 10.Rad zu erradeln und ihr seid immer noch dabei das 13. zu finanzieren, bis jetzt passt alles 🙂

 

Ein Gedanke zu „Schönes Mauretanien!“

  1. Wow, es sieht so abenteuerlich und bezaubernd aus. Wie schön, dass es dir so gut geht. Ich werde die nächsten Tage auch mal meinen Anteil überweisen 😉 Pass weiterhin gut auf dich auf, bis bald mal! :*

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